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Lieder als Räume des Herzens
An dieser Frage nach einer neuen Kultur des Tröstens setzen die Trostkonzerte an. Sie versuchen Trauernden Räume und Gesten zu schenken, die nicht zuerst sprachlicher Natur sind und die Raum lassen für die eigene Begegnung mit Gott. Dabei spielt die Musik die zentrale Rolle. Lieder der Klage und des Trostes haben seit jeher eine große Tradition und geben dem Unaussprechlichen eine Stimme. Der
Trauernde erlebt die solistisch gesungenen Lieder im großen Kirchenraum wie einen Ort, an dem sein trauriges Herz ins Gespräch kommt mit dem Schöpfer des Lebens. Das eigene Schweigen wird zum Psalm und der Himmel verweigert nicht länger die Antwort. Die Lieder fragen nicht nach Gewissheit, sondern lassen die schweren Töne des Herzens auf die Melodien des großen Trösters treffen. Die singende Stimme streichelt sanft das Gemüt und dient dem Trauernden durch ihre große Nähe, ohne dabei aufdringlich zu sein. Njeri Weth bedient sich dabei vor allem der Musik des zeitgenössischen Gospel, einer Musikrichtung, die besonders im Herzen, der Seele und der Leidenschaft des Menschen ihren Usprung hat und die schon auf musikalischer Ebene den Inhalt erlebbar vermitteln kann. Oft sind die Texte der Lieder in Englisch und nur einzelne Fragmente werden vorher übersetzt, so dass das Hören weit mehr dem Erleben als dem Verstehen dient und somit dem eigenen Suchen vor Gott Raum verschafft.

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